Neues Spiel, neues Glück.
In der Halbfinalserie der DenizBank AG Volley League gegen UVC Graz steht es nach zwei hochemotionalen Matches 1:1 und somit ist wieder alles offen.
In der Vorbereitung auf diese Begegnung lag der Fokus der Nordmänner definitiv auf der Fitness der verletzten Spieler. „Will man gegen ein Topteam wie Graz bestehen, braucht man fitte und gesunde Spieler, sonst hat man keine Chance“, ist Trainer Zdenek Smejkal überzeugt. Doch die gewissenhafte Arbeit zahlte sich aus, und Smejkal konnte erstmals in dieser Halbfinalserie seine Topsix aufs Feld schicken.
Auch wenn Graz besser in die Partie kam und klare Vorteile vor allem in der Feldverteidigung hatte, kamen die Nordmänner angeführt von Daan Streutker immer besser ins Spiel und erhöhten Angriffs- und Servicedruck. Die Murstädter hatten der Sprunggewalt des Niederländers nichts entgegen zu setzen und so ging der erste Satz schlussendlich glatt mit 21:25 an die Niederösterreicher.
Trotz der Übermacht der Nordmänner im ersten Satz waren es die Grazer, welche deutlich besser aus der Satzpause kamen. Nach unnötigen technischen Fehlern seiner Mannschaft musste Zdenek Smejkal bereits bei 11:4 sein zweites Timeout nehmen. Doch er fand die richtigen Worte und so kämpfte sich Waldviertel Punkt für Punkt heran und plötzlich war der Satz wieder offen ehe er nach einigen sehenswerten Rallyes etwas glücklich mit 25:23 an die Heimmannschaft ging.
Das Momentum schwankte, wie immer gegen Graz, hin und her. URW kam besser in den 3.Satz. Druckvolles Service von Martin Licek forderte die Murstädter Annahme, doch Graz blieb trotz des leichten Rückstandes topmotiviert und kam in der Crunchtime immer näher heran, bis sie erstmals zum 25:23 mit zwei Punkten in Führung gingen.
Die Nordmänner gaben sich jedoch auch nach der zweiten Satzniederlage nicht auf. Wer zwei Sätze knapp und unglücklich verliert, muss fünf Sätze spielen. Mit dieser Einstellung kam Waldviertel zurück, erspielte sich gegen Satzmitte einen klaren Vorsprung und gab die Führung bis zum Schluss nicht mehr aus der Hand.
Also ging es in den alles entscheidenden fünften Satz. Das Spiel war auf höchstem Niveau und abermals waren es Kleinigkeiten, die den Unterschied für eine der beiden gleichseits finalwürdigen Mannschaften machen musste. Waldviertel legte vor, Graz kämpfte sich zurück, Timeout bei 13:13. Die Spannung war nicht mehr zu ertragen, doch die Nordmänner blieben hochprofessionell und konzentriert, spielten ein sicheres Sideout ehe Libero Martin Weber einen Abpraller vom Block unglaublich aus der Diagonale fischte und es abermals Daan Streutker war, der den ersten Satzball mit unglaublicher Übersicht aus sehr schwieriger Position ins Feld abschlug. Mit welcher Routine der 21jährige Diagonalangreifer heute auftrat, machte schlussendlich den kleinen aber feinen Unterschied.
Interview Evangelos Vaiopoulos: „Beide Teams wollten heute gewinnen. Sowohl Graz als auch Waldviertel sind sehr gut und es ist wohl auch im nächsten Spiel nur ein psychologischer Unterschied, wer den Sieg holen wird.“
UVC Graz : Union Volleyball Raiffeisen Waldviertel 2:3 (21:25, 25:23, 25:23, 20:25, 13:15)