Abermaliger 5-Satzkrimi denkbar knapp an Graz

Abermaliger 5-Satzkrimi denkbar knapp an Graz

Eine unfassbar spannende Halbfinalserie geht in die vierte Runde und der Einzug ins Finale rückt in greifbare Nähe.

Am vergangenen Freitag holten sich die Nordmänner der Union Volleyball Raiffeisen Waldviertel in einem nervenaufreibenden Fünfsatzkrimi erneut den so wichtigen Auswärtssieg gegen UVC Holding Graz.

Waldviertel könnte also mit einem Heimsieg die Best-of-five-Serie beenden.

Doch wie bereits die vorangegangenen Matches zeigten, ist diese Aufgabe keine einfache. Graz zeigte sich bereits über die gesamte Saison als ebenbürtiger Kontrahent. Aufgrund der bisher gezeigten Leistungen hätten sich beide Mannschaften den Einzug ins Finale verdient, und doch kann nur einer der beiden Aich/Dob ins Finale der DenizBank AG Volley League folgen.

Genau dies war der Anspruch der Nordmänner, welche von Beginn weg vorlegten.

Waldviertel hatte klare Vorteile im Service, im Angriffsdruck und in der Annahme. Aufgrund etlicher unerzwungener Fehler konnten sie sich allerdings nicht vorzeitig absetzen. Dem Aufspieler der Gäste José Jardim gelang es zusätzlich auch mehrmals seine Angreifer spektakulär blockfrei in Szene zu setzen und so entwickelte sich, wie so oft schon, ein Satz auf Augenhöhe und, wie so oft schon, machten die Nordmänner die Bigpoints – 25:23.

Den ungeschriebenen Gesetzen dieser Serie folgend kam allerdings der Verlierer des ersten Satzes besser in den zweiten. Allen voran der steirische Hauptangreifer Johannes Kratz empfahl sich zum Leidwesen der Nordmänner dabei durch beinahe fehlerfreies Spiel und mit unglaublicher Angriffshärte für eine Nominierung ins Nationalteam. So erspielten sich die Gäste eine rasche Führung und brachten diese mit 21:25 über die Runden.

Waldviertel zeigte sich motiviert, Martin Weber glänzte mit spektakulärer Feldverteidigung, Marek Sulc und Martin Licek mit druckvollem Service, doch war Daan Streutker noch nicht so dominant, wie zuletzt in Graz.

Waldviertel musste antworteten und antwortete. Die Partie war, wie die gesamte Serie, hochemotional. Ausgerechnet Altstar Michal Peciakowski, der dem immer noch nicht ganz fitten Pavel Bartos ausgezeichnet ersetzte, brachte mit einer genialen Finte die Nordmänner in Führung. Doch auch Graz hatte Erfahrung am Feld, und so lag es am ehemaligen Italienlegionär Lorenz Koraimann, der die Gäste im Spiel hielt.

Es war Gänsehautstimmung in der Stadthalle Zwettl, als der beste Bockspieler der Liga Maciej Borris ebengenannten den Ball vor die Füße blockte. Kurz darauf, war es Daan Streutker, der mit seiner Netzarbeit die Führung der Nordmänner unterstrich. Graz gab keinen Ball verloren, verteidigte, was zu verteidigen war und auch Bälle, die eigentlich unverteidigbar waren und dennoch waren es die Niederösterreicher, welchen den Satz zum wiederholten Male mit 25:23 holten.

Damit war der Druck auf die Gäste enorm. Nur mehr ein Satz trennte Waldviertel vom Finaleinzug. Graz musste diesen Satz gewinnen, um in der Serie zu bleiben, und gewann ihn. Die Gäste gaben sich und das Spiel trotz frühen Rückstandes nicht auf und gingen erstmals zum 20:19 in Führung. Es gelang den Nordmännern nicht, den Sack zuzumachen und so kippte das Momentum.

Auch das vierte Halbfinalspiel musste in den Decider.

Nun ging es darum, wer seine Nerven besser im Griff hatte. Kapitän Rudinei Boff übernahm gekonnt Verantwortung für die Heimmannschaft und Lorenz Koraimann für die Gäste. Der alles entscheidende Satz war, wie sollte es anders sein, extrem ausgeglichen. Abermals mussten feinkleine Kleinfeinheiten den Unterschied ausmachten, und so war es ein Netzroller, welcher das Spiel zugunsten der Gäste entschied.

Stimmen zum Spiel:

Werner Hahn: „Unglaubliches Spiel mit unglaublicher Intensität auf beiden Seiten, dieses Mal mit dem besseren Ende für Graz. Gratulation an die Steirer. Die Halbfinalserie geht jetzt über die volle Distanz. Jetzt heißt es fokussiert vorbereiten auf das ORF-Livespiel am Samstag und noch einmal alle Kräfte zu mobilisieren, damit wir uns den Finaltraum erfüllen können.“

Martin Licek MVP Waldviertel: „Es geht jetzt in das 5. Match. Wir wollen in Graz gewinnen und ins Finale kommen. Wir machten heute sehr viele Servicefehler und kamen im Angriff nicht durch. Wir müssen definitiv in Graz zulegen.“

Lorenz Koraimann MVP Graz: „Heute war ein richtig zaches Spiel. Im 4. Satz haben wir nicht mehr an den Sieg geglaubt, aber wir haben uns zurückgekämpft. Im Entscheidungssatz standen die Chancen wieder 50:50. Wir sind glücklich über den Sieg.“

Vielen Dank an die Firma kpp consulting für die Übernahme der Matchpatronanz.

Union Volleyball Raiffeisen Waldviertel : UVC Graz  2:3 (25:23, 21:25, 25:23, 20:25, 14:16)