Mit vollem Einsatz ins Halbfinale

„Wir haben zwar ein klares Ziel vor Augen, aber ob uns das heute schon gelingen wird, da bin ich gespannt“, wiegt sich Trainer Zdenek Smejkal vor dem Spiel gegen TJ Sokol Wien V noch nicht in Sicherheit.

Die Nordmänner haben nämlich einen schweren Ausfall zu beklagen. Spielemacher Pavel Bartos verletzte sich im MEVZA Final Four beim Spiel um Platz 3, sodass er für einige Wochen das Zepter in andere Hände geben muss.

Prompt wurde eine geeignete Alternative als Aufspieler gefunden. Urgestein Michal Peciakowski wurde aus der Landesliga reaktiviert und nach 2jähriger Pause diese, ihm bekannte, Aufgabe zugeteilt.

Somit war die Mannschaft wieder komplett und Pavel Bartos unterstützte Zdenek Smejkal auf der Trainerbank.

Waldviertel begann, wie in fast jedem Match, mit gutem Service gefolgt von den gewohnten Blockpunkten, die die 0:2-Führung brachten. Nur kurzzeitig durchschauten die jungen Wiener Peciakowski und gingen sogar mit 6:4 in Führung. Mitch hat es aber allemal noch drauf und setzte danach seine Angreifer taktisch sehr klug ein. Sokol wirkte im ersten Satz doch eher nervös und konnte in der eigenen Halle den Servicedruck nicht aufbauen. Damit war der erste Satz mit 13:25 eine klare Sache für die Nordmänner.

Motivierende Worte von Sokol-Trainer Jiri Siller in der Satzpause pushte die Wiener so, dass diese gleich mit 4:1 vorlegten und Trainer Zdenek Smejkal in das Timeout zwangen. Die Hausherren spielten sich wahrlich in einen Flow und bauten die Führung sogar auf 12:6 aus. Waldviertel schien schon etwas verzweifelt, zumal auch die Wechselversuche von Headcoach Smejkal keine große Veränderung brachten. Die Lage war aber keineswegs aussichtslos. So kämpften sich die Nordmänner noch auf zwei Punkte heran, wohingegen Sokol weniger Eigenfehler produzierte und durch Risiko am Service und im Angriff den Satz ganz knapp mit 25:23 für sich entschied.

Nach dem Seitenwechsel kam URW wieder besser ins Spiel und brachte sich mit 4:8 in Führung. Unstimmigkeiten am Feld der Nordmänner nutzten die Gastgeber aber eiskalt aus und setzten postwendend den Ausgleich zum 8:8. Ungeachtet der Wiener Blockmauer und deren sensationellen Verteidigung hielten die Waldviertler ihre Konzentration stabil und zwangen dem Gegner regelrecht ihr eigenes Spiel auf. Ein Servicewinner von Michal Peciakowski und ein Blockpunkt von Evangelos Vaiopoulos beendeten den Satz klar mit 18:25.

Aufgrund vieler verletzter Spieler setzte nun Trainer Zdenek Smejkal alles auf Kapitän Rudinei Boff auf der Diagonalposition. So ergab sich im vierten Abschnitt ein ähnliches Bild wie im ersten Satz. Serviceass, 2 Blockpunkte – 0:3. Überraschenderweise zeigten sich die jungen Wiener von Beginn weg kampflos, als ob sie diesen Satz und somit auch das Spiel aufgegeben hätten, obwohl sie massive Unterstützung von der Seitenlinie erhielten. Waldviertel nutzte diesen Moment und veranstaltete eine unglaubliche Blockpartie. Mit 14:25 endete dieser Satz glasklar.

„Ein harter Kampf! Mit absolutem Willen holten sich die Nordmänner den Aufstieg ins Halbfinale gegen UVC Graz. Somit ist das gesteckte Ziel erreicht. Ich bin richtig stolz, dass die Burschen diese schwierige Situation so toll gemeistert haben. Aufgrund der Verletzungen beider Aufspieler wurde Michal Peciakowski als Regisseur das Vertrauen geschenkt. Das zeugt von Qualität“, ist Manager Werner Hahn nach dem Spiel erleichtert.

Auch Trainer Zdenek Smejkal atmet auf: „Im Playoff sind alle Spiele mega schwer und die vielen Verletzungen in der Mannschaft machen es nicht leichter. Gratulation an Mitch, der zwar etwas nervös war, aber mit sehr viel Emotion spielte.“

Nun stehen die Halbfinalisten fest:

Aich/Dob vs VCA Amstetten und UVC Graz vs URW Waldviertel

TJ Sokol Wien V : Union Volleyball Raiffeisen Waldviertel  1:3 (13:25, 25:23, 18:25, 14:25)