5-Satz Krimi auf europäischem Topniveau in der Zwettler Stadthalle

5-Satz Krimi auf europäischem Topniveau in der Zwettler Stadthalle

Im ersten Halbfinale des MEVZA Final Four standen sich der Tabellendritte OK Calcit Volley Kamnik und der zweite des MEVZA-Grunddurchganges OK Merkur Maribor gegenüber. Die Vorzeichen für diese Partie sprachen klar für OK Maribor, die als überlegener Tabellenführer der slowenischen Liga seit über einem Monat ungeschlagen waren.

Die auffallendsten Akteure während der MEVZA-Saison waren der erst neunzehnjährige Eigenbauspieler Rok Mozic und der 2m große sprunggewaltige Diagonalangreifer Ahmed Abulubaba Ikhbayri. Beide Spieler waren auf ihren Positionen aktuelle Topscorer der gesamten Liga.

Als bester Angreifer von Kamnik fiel während des Grunddurchgangs der um noch einen Zentimeter größere Kapitän und Diagonalangreifer Mitja Gasparini auf. Er war mit 22 Assen auch klar der gefürchtetste Mann am Service. So war alles angerichtet für ein Match auf Augenhöhe, oder besser gesprochen, Angriffshöhe.

Die beiden Teams zeigten von Beginn weg, welchen Stellenwert Volleyball in unserem südlichen Nachbarland einnimmt.

Kamnik spielte variabler und kam unter anderem mehr über die Mitte. Nicht nur die Schnellangriffe des 2,14m großen ehemaligen Tirol-Mittelblocker Saso Stalekar waren nicht zu verteidigen. Doch Maribor hielt mit gewohntem Spiel über ihre beiden Topscorer dagegen. Erst gegen Ende des Satzes konnte Maribor seine Vorteile auf den Außenpositionen ausspielen und holte den Satz mit 25:22.

Auch im zweiten Satz zeigte sich Maribor anfangs aggressiver und zwang Kamnik bereits früh ins erste Timeout. Doch auch wenn die Draustädter vorlegten, Calcit blieb dran und ging knapp vor Satzende sogar in Führung. Der Satz ging in eine dramatische und hochemotionale Verlängerung. Kamnik ließ drei Satzbälle ungenutzt ehe die Favoriten aus Marburg ihren ersten spektakulär verwerteten.

Doch damit war noch nichts entschieden.

Kamnik blieb motiviert und legte vor allem beim Service noch einmal zu. Sie suchten das Risiko und wurden erst durch ein Ass von Gasparini und einer direkt anschließenden Serviceserie des eingewechselten Milosz Hebda belohnt. Aufspieler Jan Brulec beendete den Satz, dem Verlauf entsprechend, mit einem Ass überraschend klar zum 25:15.

Der vierte Satz begann wie der dritte endete. Nur dieses Mal war es Hauptangreifer Jan Klobucar, welcher mit einer Serviceserie loslegte. Jedoch auch Marburg kann servieren, wie Ikhbayri, Planinsic und Kisiliuk mit ihren Assen unterstrichen.

Kamnik allerdings wollte diesen vierten Satz gewinnen, musste ihn gewinnen und gewann ihn.

Der Favorit aus Maribor strauchelte. Trainer Gregor Jeroncic musste aufgrund der massiven Probleme in der Serviceannahme sowohl Topscorer Rok Mozic als auch den Libero Alan Kosenina zeitweise vom Feld nehmen. Maribor kämpfte sich mehrmals heran, doch es reichte nicht und so kam es, wie es kommen musste.

Zwei absolut finalwürdige Mannschaften mussten für den Einzug in genau dieses in den alles entscheidenden fünften Satz.

Es war der beste Mann der Liga am Service, welcher abermals für den Außenseiter vorlegte. Kamnik wollte gewinnen, legte bis zum 12:12 vor, schlussendlich wollte es Maribor jedoch heute noch ein wenig mehr.

Zwei Blockpunkte hintereinander brachten Maribor 2 Satzbälle, von denen der junge Eigenbauspieler Rok Mozic den zweiten zum 15:13 verwertete.

So konnte Calcit zwar insgesamt um sechs Punkte mehr Punkte erzielen als der Gewinner, muss sich jedoch wie im Vorjahr mit dem Spiel um Platz drei begnügen.

Calcit Volley Kamnik : OK Merkur Maribor 2 : 3 (22:25, 26:28, 25:15, 25:22, 13:15)

Stimmen zum Spiel:

Headcoach Kamnik Jeroncic Gregor:

“Today we did not serve good enough in the first two sets. We also were not aggressive. After that, in the 3rd set, we started to serve and our defence was a lot better. Although we had the match in our hands in the 5th set, we handled the situation bad and made mistakes.”

 

Headcoach Maribor Skorc Sebastian:

“After 2:0 we started to fight. It is ironic, because we didn´t do anything wrong. They just served very good. In the 5th set, it was a new match. In the end we were lucky enough to win. Congratulations to my team. Now we have to rest und tomorrow we play the final.”

 

MVP Maribor Ikhbaryri Ahmed:

“It was a crazy game. We expected to finish very fast, but Kamnik served really well with so much pressure. In the end we fighted for every ball, tried to push each other and finally we did it.”

 

Player Kamnik: Milosz Hebda:

„This is Volleyball!“